Grundsätze und Ziele von Inklusion durch Integration
Inklusion durch eine vorurteilsbewusste Pädagogik
Inklusive Pädagogik setzt nicht nur bei unseren Kindern an. Eine vorurteilsbewusste Haltung meint die konsequente inklusive Haltung in Bezug auf Kinder, Eltern und Familien, aber auch in Bezug auf die pädagogischen Fachkräfte, auf die räumliche Gestaltung, auf die hiesige ‘Willkommenskultur‘, auf das pädagogische (Spiel-)Material und dergleichen. Alle Mitarbeiter*innen unserer Kita pflegen gegenüber jeder Familie/Familienkultur eine offene, neugierige, geduldige und wertschätzende Haltung! Dazu bildet sich das gesamte Team an regelmäßig stattfindenden Power- und Studientagen zu Themen bzgl. inklusiver Prozesse – z. B. zur Pädagogik der Vielfalt, zurvorurteilsbewussten Bildung und Erziehung, Adultismus und Diskriminierung – stetig fort. In den Dienstbesprechungen, Supervisionen und auch im Rahmen der Kita-Qualitätszirkel zu inklusiven Prozessen und Fällen aus dem pädagogischen Alltag tauschen wir uns ebenfalls aus und reflektieren regelmäßig gemeinsam unser Handeln und unsere Haltung.
Auftrag an uns pädagogische Fachkräfte, um eine gelingende Inklusion gestalten und leben zu können, ist: Bildungsprozesse mit Kindern vorurteilsbewusst zu gestalten und gegen diesbezügliche ‘Einseitigkeiten‘ im Wackelzahn anzugehen. Darüber hinaus ist es für die Stärkung der Identität von Kindern wichtig, dass auch die Eltern sich in der Kindertageseinrichtung wohlfühlen: Es stärkt Kinder, wenn sie gemeinsam mit ihren Familienmitgliedern, so wie sie sind, gesehen, anerkannt und wertgeschätzt werden. Im Wackelzahn versuchen wir somit, eine Willkommenskultur zu leben, die alle Familien und Eltern willkommen heißt, u. a. durch
– Wegweiser zu Räumen und Gebäuden im Außengelände und im Kitagebäude in Schrift und auch als Piktogramm (Bild), sodass alle Eltern wie Kinder erkennen können, wie sie zu den Gebäuden und Räumen finden!
– Vielfältige, unterstützende Kommunikationswege für den Dialog mit und Informationen für Eltern wie Kinder → Piktogramme, Metacom-Symbolsysteme, einfache Sprache, Übersetzungen in die Erstsprache, Erstsprache der zweisprachigen pädagogischen Fachkräfte im Wackelzahn nutzen…
– Besondere Stärkung der Ich-Identität unter Einbeziehung der Familienkultur bzw. Familienidentität in dem wöchentlich stattfindenden Eltern-Kind-Angebot „Mini-Family-Literacy-Café“…
– Die Erzieher*innen wissen um die ‘vier Phasen des Zweitspracherwerbs‘ bei Kindern – jedes Kind hat sein eigenes Tempo!
– Aus der ‘Wackelzahn-Bücherrucksack-Bibliothek‘ können sich Kinder einsprachige und auch zweisprachige Bücher ausleihen, sodass sie mit ihren Eltern die Bücher auf Deutsch oder auch in ihrer Erstsprache lesen können!
– Bei den ‘Geschichten-Säckchen‘, die in den Morgen- und Mittagskreisen erzählt werden, können alle Kinder einbezogen werden, da die Geschichte mit Figuren gespielt wird! Zum einen lernen dadurch alle Kinder die Geschichte kennen – auch diejenigen, die noch nicht viel Deutsch verstehen (= Lernen mit allen Sinnen). Zum anderen können alle Kinder partizipativ an der Geschichte teilnehmen, weil sie die Figuren auch einfach nur der Geschichte entsprechend bewegen und nicht zwingend dabei sprechen müssen…
– In Bezug auf die Partizipation besonders der Kinder, die noch nicht (auf Deutsch) sprechen können oder wollen, dient die in einigen Gruppen verwendete ‘Morgenkreis-Box‘: Hier können alle Kinder mit Hilfe von Bildkarten/Piktogrammen sehen, verstehen und entscheiden, welche Lieder heute gesungen werden sollen und welche Aktivitäten heute stattfinden werden.